„Zuweilen ist das Romanische Café besser orientiert als die Kochstraße“, schrieb der Gerichtsreporter Sling 1927 mit Blick auf das Verhältnis des legendären Pressetreffpunktes zum Ullsteinhaus, einem der großen Medienhäuser im Zeitungsviertel. An der Koch-, Linden- und Jerusalemer Straße wurde vieles redigiert und gedruckt, was im Romanischen Café besprochen, geschrieben und gelesen wurde. Die Veranstaltung schlägt eine Brücke zwischen aktuellen Initiativen, im Neuen Berliner Westen und im Zeitungsviertel die Erinnerung an die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts wachzuhalten. Der Kulturhistoriker Bodo Baumunk stellt einen bisher unterbelichteten Protagonisten der Medienszene der 1920er-Jahre vor, den damaligen Feuilletonchef des „Berliner Tageblattes“ Fred Hildenbrandt.
Helga Lieser und Martin Düspohl sprechen über die „Initiative Berliner Zeitungsviertel“, die mit Stelen an den ehemaligen Orten der Verlage, Redaktionen, Nachrichtenbüros und Druckereien die Erinnerung wachhält. Der Journalist, Stadtführer und Ausstellungskurator Michael Bienert wird den Abend moderieren.
Eintritt frei, begrenzte Platzzahl, mit Voranmeldung
Veranstalter:
KulturGut/Romanisches Café
und Initiative Zeitungsviertel e. V.