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Zeitreise

Blick auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächniskirche

Ein Sprung durch die Zeit von vor 100 Jahren. Die Brücke des Bahnhofs Zoologischer Garten im Rücken, schaut man in Richtung Osten an der Kirche vorbei bis hinüber zum Romanischen Café im Romanischen Haus II (in der Flucht über dem Schutzmann und dem U-Bahnschild zu sehen). Heute steht dort das Europa Center mit seinem Hochhaus und dem im Volksmund sogenannten „i-Punkt“ auf dem Dach.

Die Passage auf der linken Seite wurde (sowie fast alle umliegenden Gebäude) während eines Luftangriffs im November 1943 vollstädig zerstört. An der Stelle, wo heute der Zoo-Palast mit seinen Multiplex-Kinos zu finden ist, stand bereits seit 1919 ein großes Uraufführungskino mit dem Namen Ufa-Palast am Zoo. Mit 1.740 Plätzen ist der Ufa-Palast am Zoo seiner Zeit das größte und luxuriöseste Filmtheater in Deutschland gewesen.

Dort wo sich heute die langezogene Fassade des BIKINI BERLIN erstreckt, stand mit ab 1925 mit dem CAPITOL noch ein großes und mit 1314 Plätzen ausgestattetes Kino direkt gegenüber dem Auguste-Viktoria-Platz (heute Breitscheidplatz). Die äußere Erscheinung des Capitols im Stil der Neuen Sachlichkeit ließ eher auf einen funktionalen Zweckbau schließen und stand im drastischen baulichen Kontrast zu den neuromanischen Gebäuden des „Romanischen Forums“.

Auf der rechten Seite befand sich der Gloria-Palast (im Romanischen Haus I von 1896). Das Kino wurde 1925 im ersten Stock mit 1200 Sitzplätze eingerichtet und bestand in seiner Funktion bis 1998 fort, nachdem es 1953 auf einem Teilstück des weitgehend zerstörten Gebäudes wiedererstand und im Jahr 2017 dann endgültog abgerissen wurde. An seiner Stelle befinden sich heute – hinter dem Hotel Waldorf Astoria – die Bürogebäude des neuen „GLORIA” und das „Motel one“.

Der Gedächniskirche vorgelagert erkennt man den im Stil der Moderne die von Egon Eiermann (1959–1963) erbaute Kapelle sowie den neuen Kirchturm hinter dem „hohlen Zahn“ – wie die Berliner den ausgebomten Hauptturm der alten Kirche nennen. Die Turm-Ruine erinnert bis heute als Mahnmal an das Grauen von Krieg und Zerstörung.